Antheraea (Antheraea) halconensis U. Paukstadt & Brosch, 1996 Holotypus vorläufig / Holotype temporarily in coll. Brosch, Hille
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Urbeschreibungstext / original description |
Antheraea halconensis Paukstadt & Brosch, n. sp. H o l o t y p u s : , Philippinen, Insel Mindoro, Mt. Halcon, 28. V. 1996, local people leg., genitalia slide U. Paukstadt No. 0559, genitalia apparatus slightly damaged by fungus. Holotypus vorläufig in Coll. U. Brosch; Genitalpräparat vorläufig in Coll. Paukstadt & Paukstadt. N a m e : Die neue Art wird nach ihrem Fundort, Mt. Halcon auf der lnsel Mindoro, Philippinen, benannt. B e s c h r e i b u n g : (Holotypus) Vorderflügellänge (diagonal von der Basis bis zum Apex gemessen) 74 mm, Antennenlänge 16 mm und -breite ca. 7,2 mm. Färbung und Zeichnung sehr ähnlich der nahe verwandten A. helferi borneensis. Grundfarbe gelbbraun, Basal- und innere Postmedianlinien hell- bis dunkelbraun. Eine schwärzliche äußere Postmedianlinie verläuft durch Vorder- und Hinterflügel und endet deutlich verbreitert an der Vorderflügelcosta nahe dem Apex. Im Vorderflügelapex ist eine intensive weiße Beschuppung vorhanden, die bei A. helferi borneensis stark reduziert ist. Vorder- und Hinterflügelocellen runder, der Glasfleck runder und größer als bei A. helferi borneensis; der innere Farbring basalwärts kräftig rot und zum Außenrand hin mit gelben Schuppen besetzt, ein deutliches Unterscheidungsmerkmal gegenüber helferi borneensis. Hinterflügelocelle mit schwarzem,,Augenlid"; die Ader M3 zwischen der Hinterflügelocelle und der Ader Cu1 intensiv mit schwarzen Schuppen besetzt, was bei A. helferi borneensis bisher nicht festgestellt wurde. Das Flügelgeäder allgemein nicht dunkler beschuppt, wie das bei helferi borneensis in der Regel zu finden ist. Die Flügelunterseiten von A. halconensis n. sp. sind in Färbung und Zeichnung nur wenig verschieden von A. helferi. Ein deutliches Unterscheidungsmerkmal sind die breiten, rot gefärbten inneren Farbringe der Ocellen. Aussagen zur Färbungs- und Zeichnungsvariabilität können erst nach Erhalt von mehr Material gemacht werden. Weibchen und Präimaginalstadien unbekannt. -Genitale (Genitalpräparat U. Paukstadt No. 0559, der Genitalapparat wurde durch Schimmel leicht beschädigt): Die Genitalstrukturen von A. halconensis n. sp. wurden mit denen von A. helferi borneensis von Burma, Thailand, Malaysia, Sumatera und Jawa sowie mit denen von A. rosemariae verglichen. Von beiden unterscheidet sich das Genitale der neuen Art deutlich. Bei A. halconensis n. sp. ist der Uncus kürzer zweigeteilt und allgemein stumpfer als bei A. helferi borneensis; ventral sind keine zusätzlichen hakenförmigen Fortsätze vorhanden. Der ventrale Fortsatz der Valve ist deutlich kürzer als bei A. helferi borneensis, ebenso der Saccus, der in seiner Länge dem von A. rosemariae entspricht. Die Labis ist an ihrer Spitze weniger hakenförmig als bei A. helferi borneensis, aber dorsal ist ein deutlich hakenförmiger Fortsatz vorhanden. Gesamtlänge des Aedoeagus und die Länge der mit Haken besetzten Spitze jeweils kürzer als bei A. helferi borneensis. D i s k u s s i o n : Antheraea (A.) halconensis n. sp. gehört zur helferi-Gruppe (sensu Nässig 1991) und ist A. (A.) helferi borneensis (der taxonomische Status von borneensis bedarf der Überprüfung) sehr ähnlich. Eine weitere nahe Verwandte von A. halconensis n. sp. dürfte A. rosemariae sein, mit der das Taxon sicher eine gemeinsame Entstehungsgeschichte hat. Während sich A. helferi zwischen Indien und den Großen Sundainseln (mit Ausnahme von Sulawesi) ausbreiten konnte und sicher auch während der pleistozänen Eiszeiten ein Genaustausch insbesondere zwischen Populationen der Großen Sundainseln stattgefunden hat, waren A. rosemariae und A. halconensis n. sp. in ihren jeweiligen Verbreitungsgebieten, die nie eine direkte Verbindung mit dem asiatischen Festland hatten, bereits früh geographisch isoliert, was zur Bildung von eigenen Arten führte. Sollte diese Theorie zutreffen, müßten bisher nicht entdeckte oder unerkannt gebliebene Taxa der helferi-Artengruppe auch auf den östlichen Kleinen Sundainseln und den Andamanen zu finden sein. Weitere Arten der helferi-Artengruppe sind A. yamamai Guérin-Méneville 1861 (Japan), A. superba Inoue 1964 (Taiwan) und A. diehli Lemaire 1979 (Sumatera, Malaysia und Borneo). Ob die jawanische Population von A. helferi, ein Rand-Isolat, das sich farblich und in den Genitalstrukturen von der typischen A. helferi borneensis (konstant?) unterscheidet, als eine eigenständige Unterart betrachtet werden sollte, müßte durch Vergleiche von größeren Serien und den Präimaginal-Morphologien noch einmal untersucht werden. Holloway et al. (1995) geben als Fundort für A. helferi auch die Philippinen an. Hier könnte ein Bestimmungsfehler vorliegen, denn aus zoogeographischen Gründen dürften auf den meisten der philippinischen Inseln nicht zwei Arten der helferi-Gruppe gleichzeitig zu finden sein. Das Vorkommen von A. helferi borneensis müßte, wenn überhaupt, auf Palawan und den südwestlichen Sulu-Archipel beschränkt sein. Short description in English language
- cf: Entomol. Z.; 106 (12),
1996
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